
Das Abendkleid im Wandel der Zeit
Das Abendkleid hat eine lange Geschichte, in der von schlichter Eleganz über üppige Farbenpracht bis hin zu verspielter Üppigkeit alle Stile vertreten waren. Kaum ein anderes Stück steht so für Verführung und Verkleidung wie das Abendkleid. Schon seit Jahrhunderten setzen Frauen das Abendkleid als Waffe ein, die Frau des Alltags verschwindet und hervor kommt ein schöner Schwan, der an Grazie und Anmut kaum zu überbieten ist. Doch schon immer ist die Wahl des richtigen Abendkleides den Frauen jeder Epoche sehr schwer gefallen. Denn auf der einen Seite möchte Frau ihre individuellen Vorzüge betonen und auf der anderen Seite muss das Kleid dem Anlass entsprechend gewählt sein und dem vorherrschenden Modestil entsprechen.
Abendkleid war den Damen der oberen Gesellschaft vorbehalten
Ganz zweifellos erlebte das Abendkleid im 17. und 18. Jahrhundert in Europa seine Blütezeit. Zu dieser Zeit gab es an den Königshöfen und in den Palästen des Adels unzählige Bälle und Bankette. Und die Frauen dieser Zeit versuchten sich durch die Wahl des passenden Abendkleides gegenseitig an Schönheit zu übertrumpfen. Allerdings durften damals nur die Damen der oberen Gesellschaften ein Abendkleid tragen, eine Sitte, die Gott sei Dank heute nicht mehr existent ist. Allerdings muss dazu auch angemerkt werden, dass zu dieser Zeit das Abendkleid ganz streng den Zwängen und Konventionen dieser Zeit unterworfen war. Das änderte sich erst in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts als die rigiden Kleidungsvorschriften etwas gelockert wurden.
Weniger strenge Kleidervorschriften schufen neue Möglichkeiten
Diese Lockerung der starren Kleidervorschriften nutzen auch die Designer aus, um immer gewagter im Stil zu werden. Bezeichnet wird dieser Modestil mit den Namen Flapper Chic. Und noch eine Erfindung änderte die Erscheinung des Abendkleides in dieser Zeit. Zum ersten Mal kamen nämlich industriegefertigte Stoffe auf den Markt, so dass die Preise für Abendkleider moderater wurden und mehr Frauen in den Genuss kamen ein solches zu tragen. Das Charleston-Kleid, ein taillenloses Hängerkleid, war in dieser Zeit der letzte Schrei in Sachen Abendkleid. Dieser Schnitt war auch den neu in Mode gekommenen Tänzen geschuldet, die ein gewisses Maß an Bewegungsfreiheit erforderten. Das Dekolleté wurde in den zwanziger Jahren von einem anderen Blickfang abgelöst, nämlich den wohl geformten Beinen. Stola, Zigarettenspitze und Haarschmuck waren damals unverzichtbare Accessoires zum Abendkleid.
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